"Rhythmische Figurationen im Wandel der Zeiten und Kulturen" ist der Untertitel des Buches. Es hält, was der Titel verspricht. Hier handelt es sich nicht um einen kurzweiligen Schmöker, sondern um die musikwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Tango.
Wer sich für die frühere Geschichte des Tangos interessiert, findet in diesem Buch von Jörgen Torp zahlreiche Informationen und Anregungen (insbesondere in den ersten Kapiteln und in den Schlusskapitel (ab S. 301). Hierbei wird deutlich, dass Behauptungen zur Geschichte des Tangos im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die vorgeblich dem allgemeinen Wissensstand entsprechen, intensiveren Forschungen nicht standhalten können oder zumindest zu relativieren sind. Zu solchen nicht abgesicherten Behauptungen gehören z.B.:
- Der Tangos sei in den 1880er-Jahren in den Vororten von Buenos Aires "geboren" worden
- Der Tango enstand als eine Musik- und Tanzform der Immigranten
- Der Tangotanz sei in den Bordellen entstanden
Jedem, der sich ein genaueres Bild früherer Entwicklungen des Tangos (oder besser: der Tangos) und vergleichbarer populärer Genres (z.B. in Brasilien, auf Kuba oder dem Jazz in New Orleans) machen will, sei die Lektüre von "Alte atlantische Tangos" wärmstens empfohlen.
Eine Rezension von Antje Hollunder aus dem "Folker" findet sich hier:
Jörgen Torp: Alte atlantische Tangos
Bestellen kann man das Buch hier:
Jörgen Torp: Alte atlantische Tangos
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