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Der Tango in Europa (Teil 1)
By Matthias on Dienstag, 30. Juni 2020
Category: Standard

Der Tango in Europa (Teil 1)

Auf insgesamt vier Alben unter dem Titel „Con Saludos desde Europa“ werden bekannte und weniger bekannte Tangoorchester der späten 20ger bis zu den späten 40ger Jahre vorgestellt. Alle Titel wurden in Europa aufgenommen. Neben Orchestern mit Sitz in Europa finden sich andere, die lediglich für kurze Zeit in Europa auf Tournee gewesen sind. Einige davon sind in der heutigen Zeit komplett in Vergessenheit geraten. Dieser Beitrag gibt Hintergrundinformationen zu den Orchestern und den Musikern der ersten beiden Alben. Diese Musik ist auch für DJ‘s beim Zusammenstellen von Tandas auf einer Milonga geeignet.

Das erste Album der kleinen Serie beinhaltet Aufnahmen der Orchester von Quintin Verdu, Jose M. Lucchesi, Francisco Alongi und Rafael Canaro.

Quintin Verdu wurde als Kind spanischer Eltern in Algerien geboren und kam im Alter von 10 Jahren nach Paris, wo er das Konservatorium besuchte. Mit 21 traf er Rafael Canaro und Miguel Orlando, der ihn als Pianist engagierte. Bis 1935 ging er mit Rafael Canaro auf Europa Tour und später begleitete er Tino Rossi, den er bald wieder verließ, um sein eigenes Orchester zu gründen.

Mit ihrem unverwechselbaren Stil waren sie bis zum Ausbruch des Krieges sehr erfolgreich. Er geriet in Gefangenschaft und wurde 1941 daraus entlassen. Sein Orchester wurde später zur Hauskapelle des berühmten „Olympia“ in Paris. Auf diesem Album sind vier Titel, die den unverwechselbaren Stil dieses Orchesters präsentieren.

José Marcos Lucchesi kam als Sohn einer korsischen Familie aus Brasilien nach Paris und war entsprechend des Zeitgeistes in den 30er Jahren auch dem Tango verfallen. Nach dem Krieg wechselte er mit seinen Werken in die populäre Tanzmusik.

Francisco Alongi kam 1921 aus Tunesien nach Frankreich und wurde Pianist von Manuel Pizarro und später bei Tano Genaro. Häufig begleitete er die berühmte Tangosängerin Rosita Barrios. 1932 gründete er sein eigenes Orchester.

Rafael Canaro, der kleine Bruder des großen Francisco, wurde auch als Tangobotschafter Argentiniens in Europa bezeichnet. Die Aufnahmen mit Luis Scalon sind aus dem Jahr 1938 und wurden in Paris aufgenommen. Aufgrund des Kriegsausbruchs kehrte Rafael Canaro dann wieder in seine Heimat Argentinien zurück.

 

Das zweite Album präsentiert Felice Verrecchia, Manuel und Salvador Pizarro, Rene Pesenti und Auguste Jean Pesenti.

Das Orchester Argentine Felice Verrecchia war ein Familienunternehmen, das Ende 1937 seine ersten Aufnahmen machte. Ursprünglich kam die Familie aus Italien und baute sich in der Tangohochburg Paris eine Existenz auf. Die junge Sängerin Bianca Meri spätere Bianca Verrecchia betört durch die Schönheit ihres Gesangs.

Manuel Pizarro gehörte von Beginn an zu den Pionieren des Tangos in Europa. Er landete im August 1920 das erste Mal in Marseille und war drei Monate später in Paris Mitglied des Ensembles von Filipotto im Cabaret „El Garron“. Mit seinen Brüdern Domingo, Salvador, Alfredo, Tanga, Jose und Miguel unterhielt er ab 1923 erfolgreich mehrere Nachtclubs, die der Startpunkt vieler argentinischer Tango Musiker waren.

In diesem Album sind die beiden einzigen erhaltenen Aufnahmen von Roberto Maida während seines Aufenthaltes in Frankreich mit Manuel Pizarro zu hören.

Über Rene Pesenti ist wenig bekannt und es existieren wenige erhaltene Aufnahmen. Prägend sind die verträumten Violinen in seinen Arrangements. Auguste Jean Pesenti war auch ein Allrounder der Nachtclubs und Cabaretbranche in Paris. Dies belegen zahlreiche Aufnahmen mit den Orchestern des Pariser „Coliseums“ oder des „l‘Empire“. Seine „Poema“ Aufnahme von 1932 ist für mich eine der gelungensten Interpretationen. 1936 gründete er eine Jazz-Tango Formation für den „Moulin Rouge“ Ball.

Alle Aufnahmen sind beim MKR-Label erschienen, das für höchste Klangqualität bürgt.

(Der Beitrag ist eine Bearbeitung eines Textes von Matthias Kroll. Trotz sorgfältiger Recherchen konnten wir den Photographen des für diesen Beitrag verwendeten Photos nicht ermitteln. Wir bitten eventuelle Inhaber der Urheberrechte, mit uns auf direktem Weg z.B. per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! in Kontakt zu treten.)

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