Neues aus dem Hause Euro Records!


Aufgenommen in den 40ern, erschienen 2011.
Was hat es damit auf sich?

Nun, dazu muss man in diesem Fall ins Jahr 1995 zurückgehen, in dem der Buenos Aires Tango Club gegründet wurde.
Die anfangs 20 Tangoexperten und -liebhaber machten es sich zum Ziel, das Erbe dieser Musik, oder besser: dieser Kultur zu retten, es vor dem Vergessen oder dem endgültigen Verlust zu bewahren.
Denn von den nicht sehr robusten Schellackplatten, DEM Musikmedium der wichtigsten Jahre des Tangos, sind nur wenige erhalten und aus kommerziellen Gründen wurden längst nicht alle Aufnahmen aus dieser Zeit später auf Schallplatte neu rausgebracht.
Und deshalb sind seit einiger Zeit mehrere tausend Mitarbeiter des Clubs damit beschäftigt, die Archive vergangener oder immer noch existenter Labels nach brauchbaren Masterbändern oder anderen verwertbaren Tonträgern zu durchforsten und diese mit den Mitteln der modernen Audiotechnik zu remastern.
Um diese Aufnahmen einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wurde 2001 das Label Euro Records s.a. gegründet, auf dem sorgfältig ausgewählte Compilations dieser Aufnahmen erscheinen, quasi als Früchte der gesamten Arbeit.

Von diesen Früchten haben wir gerade drei ganz neu erschienene reinbekommen:


Enrique Rodriguez: "Esto es puro compás"

Enrique Rodriguez, aus dessen Feder so wundervolle Tangos, wie etwa "Llorar por una mujer" stammen, war bekannt für neue, unkonventionelle Instrumentierungen und ein breites Repertoire aus fröhlichen und romantischen Tangos. Seine Glanzzeit überschneidet sich stark mit dem Goldenen Jahrzehnt des Tango, den 40ern.
Auf dieser CD, der ersten, die Euro Records von Rodriguez herausbringt, finden sich jedoch sämtlich sehr schöne Aufnahmen von Beginn seiner Karriere (1937-1941) - viele davon selbst komponiert!
Und der Titel sagt es bereits: Esto es puro compás! Musik, die zum Tanzen gemacht ist!


Cuarteto Federico - Grela: "Volumen I. Tangos" und "Volumen II. Valses Milongas y Selecciones"

Leopoldo Federico und Roberto Grela spielten zwischen 1965 und 1970 zusammen, fanden also nach Tangozeitrechnung erst relativ spät zueinander. Während Grela zuvor lange Zeit mit Troilo zusammen gearbeitet und dessen Bandoneón durch seine Gitarre perfekt ergänzt hatte, war Federico zusammen mit dem Sänger Julio Sosa zu einiger Berühmtheit gelangt, hatte aber auch schon einen Werdegang durch die Orcheter von Gobbi, DiSarli, Demare und Slagán hinter sich.
Auf den beiden CDs wurden die wichtigsten Momente ihres Zusammenwirkens festgehalten, die eine gefüllt mit Tangos, changierend zwischen nachdenklich und schwungvoll, die andere bevölkert von Valses und Milongas. Besonders interessant sind auf der zweiten CD die "Selecciones" (im Chart-Jargon würde man wohl Mega-Mix sagen). In diesen spielt das Quartett fünf Valses in dreieinhalb Minuten, oder drei Milongas in derselben Zeit - perfekt ineinander übergehend! Auch eine "selección de Julio de Caro", je eine von Mores und Piazzolla und sogar eine Hommage an Gardel sind dabei!
Und bei alldem verbreitet sich diese ganz besondere Stimmung, die entsteht, wenn sich Bandoneón und Gitarre im Zwiegespräch befinden.



Noch mehr bei Euro Records erschienene CDs aus unserem Shop findet Ihr hier.


Und wenn Ihr an weiteren, teils extrem raren Aufnahmen (sogar zum Download!) interessiert seid, dann lohnt ein Blick in unsere "Tango Classics" Serie.
Ist Salsa Sex?
Por fin! Sexteto Milonguero!
 

Kommentare

Derzeit gibt es keine Kommentare. Schreibe den ersten Kommentar!
Gäste
Donnerstag, 26. Dezember 2024